Forsttechnikerverband e.V.

Werdegang zum Forsttechniker

Voraussetzung

Die Zulassung zum Auswahlverfahren für das zweijährige Vollzeit-Fachschulstudium zum staatl. gepr. Forsttechniker an der Technikerschule für Waldwirtschaft in Lohr a.Main setzt folgendes voraus:

  • erfolgreicher Abschluss im Ausbildungsberuf Forstwirt
  • eine mindestens einjährige Berufserfahrung als Forstwirt

Schon im Ausbildungsberuf Forstwirt werden über die dreijährige Ausbildung hinweg wichtige waldbauliche Grundlagen im fachtheoretischen Teil umfangreich vermittelt, die im späteren Einsatz enorme Wichtigkeit haben. Diese gehen vor allem über das beruflich notwendige Maß technischen Verständnisses für den Umgang mit Werkzeug und Maschinen hinaus. Damit entwickelt sich der Forstwirt vom ausführenden Mitarbeiter zum vernetzt handelnden Facharbeiter. Durch die Wissensvermittlung sollen die Mitarbeiter Arbeitsabläufe verstehen lernen und eigenverantwortlich schädliche Einflüsse auf das Ökosystem Wald gering halten oder vermeiden. Spätestens mit der reformierten Verordnung über die Berufsausbildung zum Forstwirt im Jahre 1998 kam es zu einer Erweiterung des Aufgabenspektrums in den Bereichen Forsttechnik, Naturschutz und Landschaftspflege. Aber auch die Erweiterung zu deutlich mehr Fach-, Methoden und Sozialkompetenz fand Eingang in das Berufsbildungsgesetz.

Bildungsziel

Der Wald ist Erholungs-, Lebens- und Wirtschaftsraum. Er stellt uns u.a. sauberes Trinkwasser bereit, beherbergt viele Tier- und Pflanzenarten und liefert den wertvollen, klimafreundlichen Rohstoff Holz. Die Ansprüche unserer Gesellschaft an den Wald wachsen stetig und werden vielfältiger. Es gilt heute stärker denn je, in der täglichen Arbeit die ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Ansprüche an eine moderne multifunktionale Forstwirtschaft zu berücksichtigen. Nicht selten ergeben sich dabei auch Zielkonflikte, für deren Lösung die verschiedenen Ansprüche abgewogen werden müssen um auf deren Basis fachlich fundierte und vertretbare Entscheidungen zu treffen. Die Bayerische Technikerschule für Waldwirtschaft bereitet ihre Studierenden in einem zweijährigen Studium auf diese Anforderungen in der Praxis vor.

Sie baut dabei auf den Kenntnissen und Fertigkeiten auf, die in Berufsschule und praktischer Forstwirtausbildung vermittelt und in einer weiteren beruflichen Tätigkeit erprobt und gefestigt wurden. Ziel der Technikerschule ist es, durch eine ausgewogene Vermittlung von Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz Forsttechniker auszubilden, die im späteren Berufsleben die übertragenen Aufgaben selbstständig und eigenverantwortlich wahrnehmen können. Ebenso fördert die Technikerschule die Persönlichkeitsentwicklung ihrer Studierenden zu eigenständigen, charakterfesten und verantwortungsbewussten Staatsbürgern.

Mit dem Zeugnis über die bestandene Abschlussprüfung erwerben die Absolventen die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung i.S.d. § 29 der Verordnung über die Qualifikation für ein Studium an den Hochschulen des Freistaates Bayern und den staatlich anerkannten nichtstaatlichen Hochschulen (Qualifikationsverordnung - QualV). Vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass erfolgreiche Absolventen der Technikerschule für Waldwirtschaft sich bei allen bayerischen Hochschulen um einen Studienplatz bewerben können und nach dem Absolvieren eines Beratungsgespräches auf der Grundlage der jeweils hochschulspezifischen Zulassungsvoraussetzungen zu einem Studium zugelassen werden können. Inwieweit dies auch für die Hochschulzulassung in anderen Bundesländern greift, ist jeweils zu prüfen. Bei entsprechenden Leistungen und mit der erfolgreichen Teilnahme an einer Ergänzungsprüfung kann auch die Allgemeine Fachhochschulreife erworben werden.

Fachschulstudium zum Forsttechniker

Zur Zeit findet alle zwei Jahre die zweijährige Weiterbildung zum Forsttechniker statt, Beginn ist jeweils im September in den "geraden" Kalenderjahren. Bewerbungschluss an der Technikerschule für Waldwirtschaft ist Anfang April. Pro Forsttechnikerjahrgang werden max. 24 Personen zugelassen, so dass dadurch ein rascher Lernerfolg gefördert wird. Neben Unterricht im Lehrsaal finden auch zahlreiche Außenübungen, Exkursionen, Kleingruppenarbeiten und Einzelprojekte statt.

Der komplette Lehrplan kann unter "Donwload" heruntergeladen oder per E-Mail angefordert werden.